Swiss Shotokan Karate-Do Basel

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LEVEL UP: Sensei Zübeyir Șahin trägt nun den 7. Dan

 

Zübeyir Șahin ist in der Türkei geboren und lebt seit Jahrzehnten in der Schweiz. Schon in seiner Jugendzeit hat sich Zübeyir Șahin dem Kampfsport gewidmet. Angefangen mit Judo und Jiu-Jitsu ab 1979 und später auch mit Karate, besitzt er heute als Träger des 7. Dan im Karate-Do einen der höchsten Dan-Grade in der Schweiz. Er ist Gründer und Präsident der technischen Kommission des erfolgreichen Karateverbands Swiss Shotokan Karate-Do Federation (SSKF).

 

Im Laufe der Jahre hat er nicht weniger als 6 Vereine gegründet: Karateclub Rheinfelden, Karateclub Laufenburg, Swiss Shotokan Karate-Do Basel, Karateclub Frick, Hayabusa Karate-Do Basel und Șahin Karate Club Magden.

 

Im vergangenen Jahr hat er sich erneut um ein Level steigern können und hat im Alter von 57 Jahren mit grosser Beharrlichkeit die Prüfung zum 7. Dan vorbereitet und erfolgreich abgelegt, was in seiner 40-jährigen Erfahrung in Kampfsport wohl zu einem seiner ganz grossen persönlichen Erfolge gehört.

Mehr über seine bisherigen Erfahrungen und Erfolge erfahren wir im folgenden Interview:

 

Șahin Sensei, warum und wie lange trainieren Sie schon Karate?

  • Damals in den 1970er Jahren waren die Bruce Lee-Filme sehr beliebt und auch ich war und bin heute noch ein grosser Fan von Bruce Lee. Ich wollte mich schon immer in der Welt der Kampfkunst bewegen. Mittlerweile trainiere ich seit 40 Jahren Karate.

 

Sie trainieren also schon seit 40 Jahren Karate. Aus welchem Grund machen Sie immer noch weiter?

  • Karate-Do hat viele Facetten und ist eine Sportart, welche in jedem Alter ausgeübt werden kann. Karate-Do und die Person, die Karate ausübt, stehen in einer Wechselwirkung und ich sehe an mir, sowie an meinen Schülern, wie viel diese Sportart zu einem erfolgreichen Leben beitragen kann. Ich habe früher als Angestellter gearbeitet und heute bin ich selbstständig. Die Werte, welche ich im Karate-Do erlernt habe und welche durch diese Kampfkunst gepflegt werden, wie beispielsweise Disziplin, Respekt und Durchhaltewillen, haben mir privat und auch beruflich sehr geholfen. Ich sehe das auch an meinen Kindern. Mein Sohn Murat, welche zu einen der besten Kämpfer in der Karatewelt gehört, hat nun auch erfolgreich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und führt mit Erfolg sein eigenes Geschäft. Meine Zwillingstöchter Cagla und Derya bestätigen ebenfalls den positiven Einfluss von Karate-Do auf das Privat- und Berufsleben. So wurde beispielsweise Derya die jüngste Richterin in der Schweiz und auch Cagla hat erfolgreich ihre Karriere im Private Banking angefangen. Ich habe meine Kinder immer ermutigt, Karate-Do zu machen. Sie haben alle bis zum Schwarzgurt trainiert und sind immer noch in der Karatewelt aktiv.

Heute erfreue ich mich an den Erfolgen meiner Kinder und Schüler und versuche, sie auf ihren Weg als Vorbild zu begleiten.

 

Was war das beste Erlebnis in den 40 Jahren in Bezug auf Karate und warum war es für Sie das beste Erlebnis?

  • Im Jahr 1994 wurde ich für die Weltmeisterschaft in Japan selektioniert. Das war für mich natürlich ein grosser Schritt auf meinem Karate-Weg und ein grossartiges Erlebnis. Ich konnte bei meinem Aufenthalt in Tokyo mit meinen damaligen Kameraden viel Spass und Freude teilen und es war für mich eine Ehre, dass ich an dieser Weltmeisterschaft teilnehmen durfte.

 

 

Wie beschreiben Sie Ihr Verhältnis zu Ihren Schülern?

  • Auch wenn ich mit unseren Vereinen und im Verband sehr aktiv in der Karatewelt bin, bleibt Karate-Do für mich ein Hobby und eine sehr intensiv gelebte Leidenschaft. Ich betreibe Karate-Do nicht professionell und sehe deshalb in meinen Schülern keine Kunden, sondern eine zweite Familie. Das Schöne daran ist, dass ich im Gegenzug diese Wertschätzung auch zurückerhalte. Für viele meiner Schüler bin ich wie ein Karatevater. Ich versuche meinen Schülern, die Werte des Karate-Do zu vermitteln, damit sie nicht nur in ihrem Karateleben, sondern auch in ihrem Privat- und Berufsleben erfolgreich werden und ich freue mich immer, wenn meine Schüler von ihren persönlichen Erfolgen berichten.

 

Wie kam es dazu, dass Sie einen eigenen Verband gegründet haben?

  • Wir waren bis 2004 Mitglied des Karateverbands SKI (Shotokan Karate-Do International) konnten uns aber nicht damit zufriedengeben, dass in diesem Verband Karate als Wettkampfsport nicht gepflegt wird. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, einen eigenen Verband, den Swiss Shotokan Karate-Do (SSKF), zu gründen, welcher zwar dem SKF (Swiss Karate Federation) angehört, und seinen Mitgliedern erlaubt, weiterhin das traditionelle Shotokan Karate-Do zu pflegen und damit auch ermöglicht, auf den höchsten Stufen des Karatewettkampfs teilzunehmen. Wenn ich heute zurückschaue, bin ich froh diese Entscheidung getroffen zu haben. Es praktizieren alle dem SSKF angeschlossenen Vereine nach wie vor das traditionelle Karate-Do, stellen aber gleichzeitig auch einige der besten Wettkämpfer der Schweiz.

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Wie war es für Sie den 7. Dan zu erhalten? Sie hätten doch auch schon den 8. Dan erhalten können. Warum haben Sie den 8. Dan nicht akzeptiert?

  • Es war ein sehr schönes Gefühl. Allerdings möchte ich festhalten, dass ich den 7. Dan keineswegs erhalten, sondern wie schon jeden früheren Dan-Grad durch hartes Training und Ablegen einer Prüfung erworben habe. Nicht nur ich bin älter geworden und habe mittlerweile grauweisse Haare, sondern auch mein Schwarzgurt. Dieser hat nun durch die bestandene Prüfung 7. Dan einen neuen Sinn erhalten. Viele Menschen innerhalb und ausserhalb der Karatewelt meinen, man müsse einen hohen Dan-Grad haben, um ernst genommen zu werden, vor allem, wenn man in einem Verband eine leitende Funktion inne hat. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass dies der falsche Ansatz ist. Einen hohen Dan-Grad zu erhalten, nur aufgrund seiner Position kann ich mit meiner Vorstellung von Karate-Do nicht vereinbaren. Trotz beruflicher Selbstständigkeit, und vieler privater Verpflichtungen stehe ich jeden einzelnen Tag im Training und unterrichte meine Schüler. Ich denke es ist genau diese Einstellung und Ehrgeiz, welche meine Schüler an mir wertschätzen und genau diese Werte möchte ich auch ihnen mitgeben. Ich trage meinen 7. Dan mit Stolz, weil ich dafür täglich trainiert habe und ich möchte auch in der Zukunft einen weiteren Dan-Grad nur entgegen nehmen, wenn ich dafür in der Halle geschwitzt habe. Schlussendlich ist die Leistung im Karate-Do nicht etwas Selbstverständliches, sondern man muss, egal wie erfahren man ist, immer weiter an seine Techniken und an seiner Persönlichkeit weiterarbeiten.

 

Sie haben erst letztes Jahr wieder einen neuen Verein in der Nordwestschweiz gegründet. Welches ist Ihr Ziel beim neuen Verein Sahin Karate Club Magden?

  • Ich habe vor der Vereinsgründung von Sahin Karateclub Magden fünf andere Vereine gegründet. Alle diese Vereine haben das Ziel, Karate-Do und die Werte des Karate-Dos an Kinder und Erwachsene weiterzugeben. Wie ich bereits gesagt habe, war Karate-Do eine grosse Hilfe und Stütze für mein Privat- und Berufsleben. Wie bei meinen eigenen Kindern, sehe ich die Ergebnisse von langjähriger und beständiger Karatetraining auch bei meinen Schülern. So leiten und unterstützen mich meinen langjährigen Schüler in den Vereinen in Rheinfelden, Laufenburg, Frick und Basel und ich habe grosse Freude, zum ihren privaten und beruflichen Erfolg als Karatevater beigetragen zu haben.

Bei Sahin Karateclub Magden habe ich das gleiche Ziel wie bei den anderen Vereinen: Ich habe mit meiner langjährigen Schülerin, welche auch privat- und beruflich erfolgreich ist, den neuen Verein gegründet, um Karate-Do in der Umgebung von Magden verbreiten und für Menschen zugänglich zu machen..

 

Șahin Sensei, ich bedanke mich für das Interview.

Dharaky Sritharan